E + F Neumann
Argentinien Nord 2

Hinunter nach San Antonio de los Cobres waren die Berge meist glatt oder mit hartem Gras bewachsen. In diesem unwegsamen Gelände wurden Glasfaserkabel für bessere Kommunikation verlegt. Bis ins Tal immer wieder herrliche Landschaftsformen, Farben und Kakteen.


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Weiter unten im Tal kreuzen wir öfter die Schienen der Schmalspurbahn: Tren a las Nubes (Zug in den Wolken). Lamas, Ziegen, Guanacos und Pferde am Wegesrand, und immer wieder Einladung zum "Baden", aber nirgends ist Wasser. Spaß: "Baden" sind Flussquerungen, Quer-Rinnen über die Piste, Straße.
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1.4. Weiter Canyons und enge Täler in schlängelnder Fahrt. Mit der Höhe verändert sich die Landschaft, von subtropischen Kakteen bis hin zu bunten Felsformationen, senkrechten Felswänden. Am Pass in Piedra de Molina war ein alter Mühlstein und eine kleine Kapelle mit diversen Opfergaben, z. B. Cocablätter, Zigaretten für Pachamama.

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Unter uns die Serpentinen zu sehen, die wir hochgekommen sind, über uns zogen die Kondore ihre Kreise.

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Jetzt Salta mit dem Beinamen - die Schöne. Um die Plaza schöne alte Bauten, mit dazu passendene Keramik-Strassenschildern. Die Kathedrale mit wunderbarer Verzierung im Inneren.

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Die Iglesia San Francisco mit auffällig rot - goldener Bemalung war wegen Renovierung geschlossen.
Nach dem Kaffee auf der Plaza fuhren wir weiter bis zu einem Übernachtungsplatz unterwegs.
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Die Provinz Jujuy ist eine der abgelegensten Provinzen des Landes, ist aber attraktiv durch die Andenkette und ihre Vorgebirge, die Hochebene, die Kolonialstätte mit viel Indiotradition. Fur uns war aber nur die Fahrt auf der R 9, im Regenwald, auf sehr sehr kurvenreicher, 4 m breiter Strasse toll. Dann kommt die Quebrada de Humahuaca. Diese Schlucht ist neben dem Valle de Calchaquiés und der Quebrada de Toro eine der wenigen Einschnitte in die Hochebene des Nordwestens. Dieses Tal diente über Jahrhunderte schon den Urvölkern als Korridor zwischen dem Altiplano, der Hochebene, in die tiefer gelegenen Gebiete. Das fruchtbare Tal und die sehr farbenprächtige Hügelkette im Flusstal zog viele Siedler an. Viele freigelegte Orte und Festungen sind Zeugnis dafür. Schon vor den Inkas prägten andere Völker die Kultur. Diese Kombination von unbeschreiblicher Landschaft und uralten Kulturzeugnissen brachten dieser Region 2003 den Titel: Weltkulturerbe der Menschheit.
Die Quebrada zieht sich von Jujuy (1552 m üNN) bis Humahuaca (2929 m üNN) 128 km hin, bis zum Beginn der Puna, der Hochebene.
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3.4. Wir begannen mit grünen, sanften Hügelketten mit Einschnitten. Dann wurde es höher, schroffer mit diversen Farben von rot, schwarz, grün, violett, je nach Mineralzusammensetzung und Sonneneinstrahlung. Passend zur Mittagszeit waren wir in Purmamarca, eine alte Inkasiedlung, Purma - Wüste, Marca - Gegend. Der "Cerro de los Siete Colores", Berg der sieben Farben ist einfach umwerfend. Hier war auch wieder der rote Baum, der Ceibo, er ist die Nationalblume Argentiniens.
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In Tilcara, "Sternschnuppe" in Quechua, besuchten wir das Pucará, ein altes indianisches Wehrdorf, inmitten vieler Kakteen. Es war eine schön restaurierte Anlage, hoch über dem Tal mit Wohnhäusern für unterschiedliche Aktivitäten, Ceremony Center aller Arten. Das Monument der beiden Archäologen, die hierfür verantwortlich zeichneten, stand ebenfalls auf dem Gelände.

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Im angeschlossenen Botanischen Garten waren Pflanzen aus Hochebenen zu sehen.

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Im archäologischen Museum waren Gegenstände aus angrenzenden Regionen unterschiedlichen Alters ausgestellt. Zu Mittag hatten wir etwas Neues: Lama in Curry-Weinsoße, Kartöffelchen und Mais, echt lecker. Zwei km außerhalb übernachteten wir an der Laguna am Ende eines abwechslungsreichen Tages.
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Die Fahrt nach Humahuaca war sehr farbenprächtig. Unterwegs kamen wir an einer großen Keramikfabrik vorbei.
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In Humahuaca gab es um 12:00 Uhr vor der Kirche, von der Kirche herab den Segen des heiligen Francisco Solana. Natürlich waren viele Gläubige aus Argentinien und Chile hier zu dem täglich herausragenden Ereignis.
Danach gingen wir hoch zum Monumento a la Indepedencia, das Denkmal für die Unabhängigkeit. Es verherrlicht die indianischen Kämpfer bei der Schlacht. Heute aber leben sie als absolut Ärmste in der Region.
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Auf einem Stadtrundgang sahen wir teilweise schön bemalte Häuser, auch kauften wir ein Beutelchen mit Cocablätter, soll gut sein in der Höhe, warten wir es ab.

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Auf der R9 erreichen wir nach Tres Cruces die Hochebene, Puna des bolivianischen Altiplano von Bolivien auf 3700 m üNN. Unterwegs noch ein kurzer Stopp in Hormaditas, einer indianischen Kommune, wo die älteste Kirche der Region zu sehen ist und der am weit verzweigteste und größte Kaktus (15 m hoch) in der ganzen Quebrada.
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Die Landschaft in der Hochebene ist kahl, nur noch Lamas und Ziegen als Haustiere. Von Abra Pampa (3484 m üNN) einem typischen Altiplanoort mit Lehmziegelhäusern ging es weiter Richtung Süden auf holpriger Piste.
Drohende Wolken stiegen auf. Erst spät, gegen 18:30 Uhr kamen wir in Casabindo (3450 m üNN) an, dem einzigen Ort hier, wo wir neben Spielplatz und Kirche übernachteten.

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Richtung Salinas Grande (großer Salzsee) begleiteten uns links schneebedeckte Berge, rechts rotes niedriges Gebirge. Die Piste war schrecklich, laut weil sehr holprig, mit Sandpassagen.
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Mittagspause am Salzsee, groß und grell. Noch eine kleine Steingravur, von dem hier typischen Stein mit Kondor und Lama als Andenken mitgenommen.

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Unterwegs bis San Antonio de los Cobres sahen wir viele Lamas, Esel, Vicunas. Die Orte allerdings hier in der Puna um 3500 m üNN verschwinden eher in der Landschaft, weil es Lehmziegelbauten sind; die Ziegel werden hier aus der Erde gemacht. Dann unterwegs im Nirgendwo noch ein Friedhof.
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Gut durchgeschüttelt erreichen wir San Antonio de los Cobres, eine typische Bergarbeiterstadt, tanken, Wifi in der "I" war möglich. Die Kirche war sehr schön gestaltet. Hier war auch die Hauptstation des "Tren a las Nubes", allerdings schon in die Jahre gekommen.
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Wir fahren noch zum "Viaducto de Pollvorilla", erbaut 1930 - 32, 224 m lang, 64 m hoch; er gehört zum "Tren de las Nubes", eine technische Meisterleistung der damaligen Zeit. Ein Stückchen unterhalb gab es für uns einen geschützten Übernachtungsplatz, auf allerdings 3947 m üNN. Regen und Gewitter, die uns die dunklen Wolken schon versprachen, hielten sich in Grenzen.

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Vorbei an einem alten Kastell fahren wir über den Pass auf 4500 m üNN, umgeben von sanften Bergen in Grün-Rottönen, immer entlang den Zugschienen. Unterwegs wird Borax abgebaut.

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Bis zum Salar de Pecitos geht es im breiten Hochtal mit Trockengras zwischen 3800 - 4000 m üNN. Es ist ein trostloser Ort noch mit Salzabbau.
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Wir drehen um und fahren mitten durch das Salar Canchari, eine schreckliche Piste und immer die drohenden Wolken neben uns, aber wir schaffen es ohne Regen.

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In Susques die letzten Peseten vertankt. Weiter Richtung Pass, vorbei am riesigen Salar de Olaroz bis zu einem Übernachtungsplatz auf 3900 m üNN. Die Fahrerei heute war wirklich eine Herausforderung für Mensch und Material. Am nächsten Morgen wieder wolkenlos bei - 2,7 °C. In einer riesigen Ebene fahren wir bis zur Grenze.


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