E + F Neumann
Broome




Unser neues Ziel ist Newman, das wir nach einem schön gelegenen Zwischenstopp am Freitag, den 13.03.09 erreichten. In Newman ist die größte offene Eisenerzmine der Welt. Die Landschaft war bis hier her wieder mehr Steppe, flach, eintönig, aber die Erde wieder von dunkellila bis knallig rot.


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Das Visitor Centre war nicht nur Info, sondern hatte auch eine Ausstellung von hiesigen Künstlern und Kunstwerken, sehr interessant. Wir meldeten uns an für eine Minentour am Montag, in der Hoffnung, dass noch zwei andere Interessenten kommen, da es für die Tour mindestens 4 Personen sein müssen.
Der "i" angeschlossen war auch ein Freilandmuseum mit Geräten aus den Anfangsjahren der Minenarbeiten, u. a. auch ein 250 to Truck aus den 1970er Jahren.
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Die Infos über umgebende Sehenswürdigkeiten beinhaltete auch den Kalgan Pool, eines der populärsten Waterholes in Newman.
Ein Permit für die Übernachtung und Straßenbenutzung - Privatstraße der Minengesellschaft - holten wir gleich mit. Die Wegbeschreibungen zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten waren etwas diffus, so dass wir nach der "Silent Gorge", den Mt. Newman ausließen, weil wir einfach den Abzweig nicht fanden. Also los zum Kalgan Pool. Auch das erwies sich als schwieriges Unterfangen. Den ersten Abzweig fanden wir. Nach zwei Irrfahrten aber landeten wir an einem Fluss mit undefinierbarem Wasserstand, aber matschig, das war zu sehen; bei dem matschigen und lehmigen Wasser wollten wir aber die Wassertiefe nicht mittels durchwaten testen.
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Rechtsseitig des Flusses ging aber ein schmaler Track ab, den Eckhard ausprobieren wollte. Wir fuhren auf sichtbaren Spuren wieder bis an den Fluss, der hier trocken war, also hinein. Im Flussbett ging es weiter, hin und her auf schmalen Pfaden, ein ganz schön langes Stück. Ich schon mit etwas kribbeln im Bauch. Dann fanden wir wieder eine Ausfahrt.
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Erst wollten wir hier dann übernachten, doch wir fuhren den Weg noch ein Stückchen entlang und ... wir fanden den Weg jenseits des Flusses, so wie er dann auch passend im Plan eingezeichnet war. Also, doch noch weiter fahren; langsam wurde off-road daraus, mit ausgewaschenen Stellen, Flussüberquerungen etc. Ich fand das Ganze nicht immer wirklich angenehm und saß teilweise doch etwas angespannt auf dem Sitz.
Für Eckhard war es ganz passabel fahrbar, natürlich mit der entsprechenden Vorsicht, einschließlich Benutzung des Geländeganges. Und man soll es nicht glauben, am 18:00 Uhr waren wir am Pool, ein verwunschenes Plätzchen und für uns ganz alleine.
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Auch die Landschaft bei der Herfahrt war beachtenswert. Es war ein schöner idyllischer Abend bei Vollmond und zur Nacht der lang anhaltende Froschgesang. Es hat bis zum Morgen abgekühlt auf angenehme 22 Grad C. So können wir erst noch etwas arbeiten, bevor wir bei einem Spaziergang mit Fotosession die Umgebung erkundeten. Wir hatten gerade einen Eisvogel im Kasten, als wir ein Geräusch hörten. Es kommen zwei Fahrzeuge und innerhalb einer halben Stunde, so gegen 15:00 Uhr standen neun Fahrzeuge hier. Mit einem Mal war die Stille verschwunden. Radiomusik, lautes Geschnatter, Lachen; badende Männlein und Weiblein im Pool versammelt und mit Bierflaschen in der Hand. Auch wir hatten eine Abkühlung nötig, allerdings ohne Bierflasche in der Hand.
Nach zwei Std. fahren die Besucher langsam wieder weg und um 17:15 Uhr war der ganze Spuk vorbei.
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Nach dem Abendessen, noch mal ein Sprung in den Pool. Pünktlich zur Schlafenszeit begannen die Frösche wieder mit ihrem Konszert im blassen Licht des Vollmondes. Früh am nächsten Morgen kamen schon wieder die ersten Gäste. Nach Frühsport, Frühstück und Bad verließen wir das herrliche Plätzchen. Wir fanden sogar eine bessere Flussüberquerung als bei der Herfahrt und waren auf der anderen Seite gleich am dem richtigen Weg. Unterwegs machten wir noch Halt am Ophthalmia Dam. Dieser Stausee dient zur Wasserversorgung von Newman. Die außergewöhnlich starken Regenfälle der letzten Wochen spülten mit den Wassermassen auch sehr viel Erdreich mit in den See.
Von hoher Warte wurden wir aufmerksam beobachtet.
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Auch bei der Flussquerung vorher sah man, welches Ausmaß das letzte Hochwasser hatte. Man konnte in den Bäumen noch die Reste sehen, die das Wasser mitbrachte, auf einer Höhe von über drei Metern und einer Breite von sicherlich 500 bis 1000 Metern. Es war alles noch braun von der Erde die mitgespült wurde und alles lag noch kreuz und quer.
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Am Nachmittag kühlten wir uns im Pool des Campgrounds ab. Am nächsten Morgen waren wir schon um 9:00 Uhr in der "i" und tatsächlich gab es noch einen kurz entschlossenen, der mit uns an der Minentour teilnahm. Sie war sehr interessant und informativ. Am Ende der Führung gab es noch eine ausführliche Broschüre.
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Der Rest des Tages bestand aus einkaufen, relaxen, baden und einer Fahrt zum Radio Hill mit schöner Rundumsicht über die Stadt.

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Am nächsten Morgen machten wir alles fertig zur Weiterfahrt Richtung Port Hedland. Noch tanken und ab geht die "Post" nach Nullagine. Die Piste war lange gesperrt, jetzt war sie präpariert und gut befahrbar.
Die Landschaft von öder Steppe, mit viel dunkel- bis knallroter Erde, ohne Bewuchs. Ab dem Fortescue River kam wieder mehr Abwechslung, witzige Bergformationen von rot bis grün und nebenbei viel frisches Gras. Wir durchfuhren viele Floodways, so dass man sich nicht wundern muss, wenn diese Strecke nach Starkregen für längere Zeit gesperrt ist.

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Kurz vor Nullagine erreichten wir den "Garden Pool", ein permanent Waterhole, umgeben von riesigen Ghost Gums (weiße Eukalypten), wo wir auch übernachteten.
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Am nächsten Morgen geht es um 07:30 Uhr zum Walken, die Sonne geht zwar erst auf, es wird aber trotzdem schnell heiß. Nach dem Frühstück mache ich mir die Zähne mit Zahnseide sauber und entsorge dabei gleich ein Stück Plombe von einem Zahn, super! Das heißt Zahnarzt in Port Hedland.
In Nullagine, auch ein alter Minenort, machen wir eine schnelle Rundfahrt, vorbei am "Freilandmuseum" mit ein paar alten Maschinen, hinauf zum Lookout, wo man die schöne Lage der Stadt sieht.
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Dann geht es weiter nach Marble Bar, der heißeste Ort Australiens. Man dachte am Anfang auch, man hätte Marmor entdeckt, es war aber der grünliche Jaspis, doch eigentlich waren die Goldfunde anschließend viel wertvoller. Die guten Zeiten hatte Marble Bar jetzt auch hinter sich. Ein Drive führte an diversen historischen Gebäuden vorbei.
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Die Piste ist eigentlich nicht schlecht, doch mit vielen Querrillen, die besonders zu Beginn viel Aufmerksamkeit verlangen. Die Gegend erst Steppe, dann mit Bergen außen rum, mit weicher, fließender Oberflächenlinie, und wie die Landschaft, wenig bewachsen.
So ca. 50 km nach Nullagnine wurden sie immer flacher, in eine weite Ebene übergehend. Die Termitenhügel wurden inzwischen durch "Hinkelsteine" ersetzt, Obelix hätte seine Freude daran gehabt. Auch statt der toten Känguruhs waren vereinzelt tote Kälber zu sehen.
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Auch heute wieder viele Creekdurchfahrten. eine war sogar noch überflutet. Die Breite der Creeks war schon enorm, da fließt was durch. Alle Creeks gehören zum Einzugsgebiet des De-Grey Rivers.
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Um 16:00 Uhr waren wir in Port Hedland an der "i", 10 Min. zu spät, schon geschlossen, dafür begrüßten uns die schönen in Bronze gegossenen Figuren.
Wir fanden eine Platz mit einem Pool, den wir auch gleich testeten, doch mit Abkühlung war nicht viel, das Wasser hatte mind. 30 Grad C. Es ist eigentlich nicht mehr so heiß, aber die hohe Luftfeuchtigkeit lässt alles viel heißer und unangenehmer erscheinen.
Am nächsten Tag gleich nach der "i" zum Zahnarzt. Er konnte den Zahn noch retten.

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Unser nächster Besuch galt dem Hafen, wo die Schiffe mit Eisenerz aus Newman beladen und von Hochseeschleppern manövriert und anschließend auch auf die offene See hinausbegleitet werden.
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Die Züge von Newman kommen auf einer Privatstrecke mit ihrer Fracht hierher. Die Züge sind bis zu 2,5 km lang.
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Der zweite große Industriezweig ist die Salzgewinnung. Ständig rollen die Roadtrains mit der Salzladung zum Hafen.
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Später fuhren wir noch zum Lookout, von wo aus man einen schönen Überblick über die ganze Umgebung hatte. Hier tranken wir unseren Kaffee, da in der Stadt schon um 16:00 Uhr!! alle Läden dicht gemacht und die Bürgersteige hoch geklappt werden. Den Abend verbrachten wir dann draußen bei angenehm "kühlem" Wind.

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Bevor wir nach South Hedland, dem Wohngebiet von Port Hedland, weiterfahren, können wir noch die Salzberge und dazugehörende Salinen stadtauswärts begutachten und, was für ein Glück, es kam ein Erzzug, gezogen von 2 Dieselloks, dann 112 Waggons, wieder 2 Dieselloks und noch mal 112 Waggons!
Die Einkaufsmöglichkeiten in South Hedland sind größer als in Port Hedland. Ein Mittagsimbiss dort, mit anschließendem obligatorischem Cappuccino ersparte uns heute mal das Kochen am Abend.
Anschließend fuhren wir noch ca. 60 km bis zum Yule River, auf einen 24 Std. Parkplatz zum Übernachten.
Die Landschaft bis hierher mehr öde, Grasland mit teilweisem Buschbesatz.
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Die Weiterfahrt am nächsten Tag führte uns nach Wim Creek, das wegen einem extrem starken Regen, 75 l/m2 berühmt geworden war. Außer einem Pub war aber nichts mehr zu sehen, so machten wir keinen Einkehr-, sondern nur einen Umkehrschwung.
Der nächste Ort war Roeburn, entstaden beim Goldrausch 1888, hatte schön restaurierte Häuser.

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Ebenso wie die ehemals dazugehörende Hafenstadt Cossak, jetzt Heritage Town. Hier war früher ein großer Stützpunkt der Perlentaucher.
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Der letzte Stepp an diesem Tag war Point Samson. Auch hier wird Eisenerz verladen, an einem fast 3 km langen Jetty. Der Caravanpark war direkt am Meer, was wir natürlich gleich mit einem Sprungs in dieses ausnutzen.
Zum Abend gingen wir ins viel gepriesene Fischrestaurant und tatsächlich, es stimmte, der Fisch war exzellent.
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Der 40-Mile Beach, beim nächsten Stopp-over war als Buschcamping landschaftlich sehr schön, das Wasser zwar etwas trüb, aber trotzdem angenehm zum Abkühlen. Über die Bucht sahen wir schon die Gasabfackelung von Karratha, wo wir am nächsten Tag ankamen. In der "i" erfuhren wir, dass im Moment noch keine Touren angeboten werden und im Milstream NP vieles geschlossen sei.
Der Caravanpark hier erwies sich als etwas vernachlässigt, aber teuer. Doch der richtige Schock kam später in Form von massenhaft, überall herumschwirrenden Heuschrecken. Im WoMo hörte es sich so an, als ob es regnen würde, doch es waren die Heuschrecken, die von allen Seiten gegen das WoMo schlugen.
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Eigentlich dachten wir, dass wir drinnen vor ihnen sicher sind. Von wegen, die haben sich sogar unter dem Fliegenrollo der Fenster durchgedrückt, nicht gerade zu unserer Freude.
Zwischen 20 und 21 Uhr war es am Schlimmsten. Später wollten wir dann duschen und zur Toilette. Ich reingeschaut und ... sofort Kehrtwendung gemacht. Der Raum war über und über mit Heuschrecken überseht. Eckhard hatte stärkere Nerven und ging unter die Dusche. Zunächst ließ er Wasser laufen und verschaffte sich Platz erstmal Platz zum Stehen, bevor er sich duschen konnte. Dieses Phänomen hatten wir auch in Port Samson, allerdings nicht so gewaltig.
Ein anderes Naturphänomen in Gestalt einer "Plage" erlebten wir am Overlander Roadhouse. Dort lagen zu tausenden tote Wellensittiche. Der Grund hierfür war noch nicht klar, die Regierung wollte Nachforschungen anstellen. Erstaunlich für uns war allerdings, dass die Schwärme von Zebrafinken nicht betroffen waren.
Wir haben davon nicht berichtet und keine Fotos gemacht, weil es nicht wirklich schön aussah.

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Nach einer mal wieder warmen Nacht, fuhren wir zur Burrup Peninsula. Dort ist die größte Ansammlung von Aborigines Rockart. Wir hatten allerdings erstmal Schwierigkeiten, sie zu finden. Wissenschaftler waren aber hier unterwegs, um die Gravuren zu katalogisieren. So fanden wir auch einige wunderschöne "Kunstwerke".
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Anschließend fuhren wir ins Wood-Side´s Visitor Centre.
Am Eingang war der Querschnitt einer Unterwassergasleitung zu sehen. Ein Video zeigte die Entstehung der Gasproduktion bis heute, ebenso einen Überblick über die Entstehung von Öl, Gas, Petroleum.
In großen Gastanks wird das Gas bei - 178 Grad C gebunkert. Von hier wird ganz WA mit Gas versorgt. Der Rest geht als Flüssiggas in Gastankschiffen ins Ausland. Alles sehr gewaltig.

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In Dampier, der Hafenstadt von Karratha, konnte man vom Lookout die Salzverschiffung und am Jetty die Beladung der Schiffe mit Eisenerz sehen. Am Ortsausgang standen die langen Güterzüge bereit. Stadtauswärts zogen sich die Salinen der Straße entlang.
Schnell fuhren wir dann zurück, um alles vor Beginn der Dunkelheit, dem Auftreten der Heuschrecken, noch auf die Reihe bringen zu können.
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Am nächsten Morgen verlassen wir Karratha und sehen doch tatsächlich noch die lang gesuchte Wüstenblume "Sturt desert pea".
Wir fahren wieder über Port Hedland Richtung Broome. Auf einer Restarea am De-Grey River, der auch noch Wasser führte, bleiben wir über Nacht. Wir sind auch heute wieder mit 40 Grad C dabei, d. h. wenig, aber nasser Schlaf.
Die Landschaft in der Gegend hier: Eintönig, topfeben, Grassteppe. Kurz vor Broome durchfuhren wir die Roebuck Plains, wo viele Rinder weideten.

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Vor der "i" in Broome stehen zwei meiner heiß geliebten Baobabs, ich hätte sie mit ihren Blättern und Früchten fast nicht erkannt. Nach Info´s fahren wir zum Cable Beach Caravanpark.


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