E + F Neumann
Fiji

In Fiji landeten wir am 19.11.09 um 21:30 Uhr.
Fiji liegt in den südlichen Tropen. Es wurde vor 3500 Jahren besiedelt. Woher diese Menschen kamen ist ungewiss, aber eine Legende erzählt, dass einst drei gottgleiche Häuptlinge aus Afrika kommend im Westen Viti Levus, - der größten Fiji Insel mit 75 % der Bevölkerung - landeten und das Dorf Vuda gründeten. Eine große Flut verteilte dann die Menschen über die Inseln.
Die Menschen hier sehen jedenfalls mehr afrikanisch als polynesisch aus.
Begünstigt durch den fruchtbaren vulkanischen Boden und die fischreiche See konnte sich die einzigartige Kultur der Fiji Inseln entwickeln. Erst 1643 wurden die Inseln von dem Europäer Abel Tasman entdeckt. 1874 wurde Fiji britische Kolonie. In den Folgejahren wurden zahlreiche indische Arbeiter zur Arbeit in den Zuckerrohrplantagen angeworben. Die Nachkommen leben jetzt noch hier.
1970 wurde Fiji unabhängig und 1987 zur Republik erklärt. Der Fiji-Archipel besteht aus über 300 kleinen Inselparadiesen, mehr als 100 sind bewohnt.
Herrliche Sandstrände, Lagunen mit kristallklarem Wasser, spektakuläre Riffe mit einer Vielfalt an farbenprächtigen Fischen und Korallen, hoch aufragende vulkanische Berge, üppige tropische Vegetation und malerische Dörfer bilden das einzigartige Flair Fiji's. "Bula", mit diesem freundlichen Willkommensgruß wird man von den lebensfrohen, herzlichen Fijianern begrüßt. Die Bewohner des Archipels sind das große Plus der Inseln.


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Nach kurzer Nacht wurden wir dann zum Hafen nach Port Denerau gebracht. Der Check-In zum Katamaran, der uns nach Botaira, einer kleinen Insel auf Naviti brachte, war schnell erledigt. Kurz noch Wasser gekauft, Geld (Fiji Dollar) geholt und schon ging die Fahrt los. Nach drei Std. waren wir, mit diversen Zwischenstopps, dann am Ziel.
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Mit einem kleinen Boot wurden wir von der Fähre zur Insel gebracht, und dort mit Musik, Bula und einem Drink sehr herzlich empfangen.
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Nach der Info zum Tagesablauf, Verpflegung, wurden wir zu unserer "Bure" gebracht. Wieder alles aus Naturmaterial gebaut, wunderschön dekoriert. Die Wände im Bad waren ganz mit Muscheln bedeckt. Vor der Bure am Strand lud eine große Hängematte zum Relaxen ein.
Beim Lunch stellten sich alle Angestellten mit Namen vor. Danach wurde ein Gast ebenso herzlich verabschiedet, wie wir zuvor begrüßt wurden. Wir waren hier nur eine kleine, aber nette Gruppe von Gästen.

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Übrigens, zu den Mahlzeiten wurde mit Trommelschlägen gerufen. Alles ging sehr familiär zu.
Später zog es uns zum Schnorcheln vor der Haustür. Das Wasser war sehr klar, so konnte man die herrlichen Korallen in ihren schönsten Farben sehen und... es gab sogar größere Fische.
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Am Abend gab es interessante Unterhaltung mit anderen Gästen.
An einem Abend kam sogar ein Chor aus dem Dorf und brachte uns einige Lieder dar.

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Neben schnorcheln, relaxen und essen, der Hauptbeschäftigung hier, machten wir einen kleinen Inselaufstieg, wo wir mit herrlicher Aussicht belohnt wurden. Der Weg ging auch ins Dorf auf die andere Seite der Insel, von wo die Angestellten des Resorts kamen. Kein einfacher Weg, teils ausgewaschen und steil, der im Schnellgang der Einheimischen immerhin noch 45 min. dauerte.

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Nach drei Tagen wurden auch wir mit einem Song auf die Fähre nach Denerau verabschiedet.

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Von dort ging es in zwei Std. Fahrt bis zum Hideaway Resort, wo wir erst im Dunkeln ankamen. Wir hatten eine schöne Bure, sogar mit zwei Duschen, eine im Freien, sehr schön gestaltet. Zum Empfang gab es einen Obstteller. Als wir noch kurz in der Bar einen Drink nahmen, öffnete Petrus mal wieder die Schleusen, aber wir saßen ja im Trockenen.
Am nächsten Morgen, nach dem schönen Frühstücksbuffet, hatten wir dann noch einiges zu organisieren. Erst mal die Sigatoga-River-Safari mit Dorfbesichtigung buchen. Dann den Transfer nach Denerau zur Sailing-Cruise bestätigen, außerdem mal wieder ein Internetanschluss nutzen. Alles klappte super.
Nur dass wir mit dem Publicbus und nicht mit dem Taxi nach Sigatoga fahren wollten, war wohl an der Rezeption schwer zu begreifen. Letztendlich bekamen wir doch noch Uhrzeit und Bushaltestelle, die gleich neben dem Hotel war, mitgeteilt. In 25 Min. waren wir in der Stadt, gleich am Markt mit dem bunten Treiben, welches hier so üblich ist. Wir kauften kleine Bananen und eine Ananas, beides sehr süß.
Beim Inder gab es ein sehr preisgünstiges, gutes, komplettes Mittagsessen und interessant war es dazu. Noch ein wenig flanieren, bevor uns der Bus wieder zurück brachte. Es war eine Stadtbesichtigung, bei der nur wenige Touristen zu sehen waren.

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Am nächsten Morgen wurden wir pünktlich um 7:45 Uhr abgeholt. In Sigatoga, wo es losging, bekamen wir noch einen Sarong für den Dorfbesuch. Zunächst fuhren wir ca. 20 km mit dem Bus zur Bootsablegestelle, teils am Fluss entlang. Vorbei an Villages, einer landwirtschaftlichen Schulungsfarm, von Taiwan errichtet und betreut. Es wird sehr viel angepflanzt, der Boden ist hier sehr fruchtbar. Die Gegend hier wird die "Fruchtschüssel" Fiji's genannt. Das Pflanzenwachstum war in diesem Jahr auf Grund des starken Hochwassers im Januar aber zurückgeblieben.

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An der Bootsanlegestelle wurden wir mit Schwimmwesten ausgestattet. Eckhard war der Gruppen-Älteste, also heute der Chief der Gruppe, wichtig für den Village Besuch. Die Einweisung erfolgte später.
Die Jetbootfahrt war spitze. Wir passierten viele Dörfer, zischten an im Fluss badenden Kindern und fischenden Erwachsenen vorbei. Alle winkten uns zu.
Der Sigatoga River ist mit 100 km der längste Fluss auf Fiji, 20 km davon sind wir hinaufgejettet.

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Im Dorf angekommen, legten wir erst mal alle unsere Sarongs um. Oben wurden wir dann sehr herzlich begrüßt und durch das Dorf geführt, in dem die traditionelle Lebensweise noch vorherrschte. In der Kirche hörten wir dann die Geschichte des Missionars John Backer, der unglücklicherweise am Ende geköpft, gekocht und verspeist wurde. Die Missionare beendeten aber mit ihrer Mission die Kriege unter den Maoristämmen, weil die Chiefs Christen wurden. Ab dann wurde das Leben friedlicher.

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Nun kam die Kava-Zeremonie. Kava: das Nationalgetränk. Es wird in ganz Melanesien aus der Wurzel des Pfefferstrauches gewonnen. Dazu zerstampft man die auf allen Märkten erhältlichen getrockneten Wurzeln in einem Mörser, gibt den Extrakt in ein Tuch und wringt dieses in einer mit Wasser gefüllten Holzschale aus. Die so entstandene braune Flüssigkeit, deren Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig ist, trinkt man im Freundes- oder Verwandtenkreis, sowie im Rahmen feierlicher Zeremonien reihum aus Kokosnussschalen, immer nach dem gleichen Ablauf. Auf der Zunge hinterlässt es ein pelziges Gefühl. Im Gegensatz zu Alkohol macht Kava weder aggressiv noch benebelt es den Geist oder zieht einen Kater nach sich. Es beruhigt schlicht und ergreifend.


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Hier im Dorf übergab Eckhard als Chief die Kavawurzel, die wie oben beschrieben, zubereitet wurde. Dazu war das ganze Dorf in dem Raum versammelt, wo diese Zeremonie stattfand. Eckhard bekam als Erster die Bol, dann wurde sie weitergereicht, bei immer gleich ablaufendem Procedere.

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Anschließend wurde Musik gemacht, alle wurden zum Tanz aufgefordert.
Doch vorher wurden wir noch im Gesicht mit Puder "verschönert".
Es war lustig, heiß und auch ein bisschen anstrengend.

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Dafür bekamen wir anschließend ein sehr leckeres Mittagessen aus einheimischen Gemüsen, Fleisch und Fisch, auf dem Boden serviert. Etwas gewöhnungsbedürftig, so zu sitzen und zu essen. Es mußte so sein, weil es unhöflich ist, seine Fußsohlen seinem Gegenüber zu zeigen.
Vor dem Abschiedsgesang musste Eckhard noch einige Worte sagen, quasi zum Dank.

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Auf der Rückfahrt wurde dann noch etwas Adrenalin frei bei einigen 360 Grad Spinns, die gleichzeitig für zusätzliche Abkühlung sorgten, sprich, wir wurden ganz schön nass dabei, aber es war suuupeeer!
Die ganze Tour war für uns ein sehr eindrückliches Erlebnis, ganz speziell die Gastfreundschaft und die echte Fröhlichkeit der Dorfbewohner.

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Heute ist der 26. Nov. 09. Um 6.35 Uhr wurden wir zur Sailing-Safari abgeholt. Es ging wieder nach Port Denerau, wo wir nach 1 3/4 Std. Fahrt ankamen. Alles klappte wieder wunderbar in dem Gewusel. Boarding war um 9 Uhr, wo wir mit Juice und Gesang auf der "Spirit of the Pacific" empfangen wurden. Es waren 10 Passagiere aus verschiedenen Ländern. Alle stellen sich vor, einschließlich Mannschaft.

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Bis zum 1. Schnorchelgang ging es unter Motor. Mit zwei Mann von der Crew und einem Begleitboot erlebten wir ein herrliches Korallenriff zwischen den Inseln. Danach wurde ein tolles Lunch serviert. Unter Segel und mit Delfinbegleitung setzten wir die Fahrt fort bis zur Bare-Foot-Lodge = Barfuss-Lodge, unserem Übernachtungsplatz auf der Tour.
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Hier gab es eine allgemeine Info zum Ablauf, dann Verteilung der Buren, sehr einfach; alles aus Naturmaterial. Nur zwei Betten mit Moskitonetz, einem Stuhl und einer Ablage. Vor der Tür stand eine Schüssel mit Wasser, um noch mal die Füße zu waschen, bevor man ins Bett stieg. (Man ging hier immer barfuss) Duschen und Toiletten gab es an einem Platz. Strom war nur im Haupthaus vorhanden. Dort war die Küche, Bar, Aufenthaltsraum, Essen. Um 18.30 Uhr gab es auch hier eine Kava-Zeremonie, dann Abendessen, Programm für den nächsten Tag.

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Obwohl der Wind und das Meer doch recht laut zu hören waren, schliefen wir ganz gut. Schon vor dem allgemeinen Frühstück gab es jeden morgen um 6:30 Uhr early morning tea or coffee, um 7:50 Uhr dann trommeln (auch hier) zum Frühstück. Unter Segeln ging es dann wieder auf Schnorcheltour. Erstaunlicherweise war das Wasser hier viel wärmer als in Botaira. Die Korallen waren einfach toll, aber Großfische - Fehlanzeige. Nach dem Lunch und einer Siesta gingen wir zum Fischen bzw. "Fische füttern", nur zwei ließen sich einfangen, Aber lustig war es doch. Später war wieder Kava-Zeremonie, wir nutzen lieber die Happy-hour vor dem Abendessen.
Das Abendprogramm war individuell, es gab immer interessante Gesprächspartner. Für den Heimweg war die Taschenlampe ein sehr wichtiges Utensil, konnte doch der herrliche Sternenhimmel uns nicht so wirklich "heimleuchten".

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Am nächsten Morgen gingen die Meisten zum Tauchen ("Padi-test"), wir aber gingen dafür eine Bananenstaude pflanzen und eine Kasawawurzel ernten. Auch der Erdofen wurde schon für das Lovomahl am Abend vorbereitet. Die Steine mussten zwei Stunden. glühend geheizt werden, dann dauerte das Garen noch einmal zwei Stunden. Wir beide wurden vor dem Lunch dann noch zum Schnorcheln gefahren, echt schön.
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Nach dem Lunch war Villagebesuch angesagt. Hierzu ging es unter Segeln auf eine benachbarte Insel. Das Dorf war sehr gut aufgeräumt und alles schien ein wenig mehr touristisch zu sein, als in dem Dorf, welches wir auf der Hauptinsel besucht hatten.
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Es gab auch wieder Gesänge und Tänze und natürlich die obligatorische Kawa-Zeremonie. Anschließen boten die Frauen noch selbst gearbeitete "Kunstwerke" an. Auch nette Kleinigkeiten zu akzeptablen Preisen.

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Das Lovomahl am Abend schmeckte vorzüglich. Zur Feier des Tages spendete dann ein holländisches Pärchen, das sich hier verlobte, eine Runde Sekt. Am Lagerfeuer, für diese Gegend doch eher ungewöhnlich, endete dieser Tag und auch die viertätige Segeltour. Boarding war dann um 7:30 Uhr am nächsten Morgen, mit Frühstück an Bord.

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Noch einmal segelten wir mit vollen Tüchern, gings zum Schnorcheln und gab es ein Lunch an Bord, bevor wir gegen 16:00 Uhr in Port Denerau einliefen.
Es war ein spezielles, schönes aber auch ungewöhnliches Erlebnis, fernab der technisierten Welt, in anderen Kulturkreisen, mit immer gut gelaunten Menschen.
Die Yasawas sind übrigens weltweit bekannt für ihre weißen Strände und kristallklaren Lagunen.
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Noch eine letzte Nacht in Nadi vor dem Rückflug nach Auckland. Großes Problem gab es beim Check-In, weil wir kein Ausreiseticket aus Neuseeland (dabei) hatten. Letztendlich rettete uns das Flugticket nach Vanuatu, sonst wer weiß?! Zur Erinnerung, beim Einchecken nach Neuseeland muss die Ausreise mit eingegeben werden!!!
Nach vier Stunden Flug landeten wir in Auckland, mal wieder bei starker Bewölkung. Mit dem Taxi fuhren wir zum Storage. Alles war gut, nur anspringen wollte unser WoMo nicht. Sch..., es half nur noch anschleppen. Wir fuhren dann zum Sylvia Park um nach unserer reparierten Kamera zu sehen und Lebensmittel einzukaufen. Und wieder sprang unser WoMo nicht an. Überbrücken half auch nicht. Nach einer Stunde Wartezeit kaum ein Servicewagen vom AA, er konnte es wieder starten. So war es schon 20:00 Uhr bis wir endlich zum Caravanpark kamen.
In der Nacht dann mal wieder das übliche Geräusch - Regen. Mit Hilfe unseres eingebauten Sterlingladers (für Bord- als auch Starterbatterie) konnten wir dann die Batterie wieder laden.
In Auckland regelten wir auf dem Konsulat alles für das Visum nach Australien, so dass wir es nach der Rückkehr von Vanuatu abholen, und unsere Tour durch Neuseeland gleich fortsetzen können.
Schreck zurück am Parkplatz. Ein Strafzettel mit 200 $ Strafe klemmte unterm Scheibenwischer, weil wir wohl ohne Fahrerlaubnis fuhren. Für uns unverständlich, hatten wir es doch bei der zuständigen Stelle (AA Automobilclub NZ) ordnungsgemäß angemeldet. Bei der Nachfrage beim City Council konnten sie sich das nicht erklären, entschuldigten sich und teilten mit, dass wir unsere Aussage schriftlich darlegen und an sie schicken sollten. Dann wäre die Sache wohl in Ordnung. Klasse, - ein schöner Zeitvertreib, aber es regnete ja und da wollten wir eh nichts draußen unternehmen, aber doch besser, als 200 Dollar zu zahlen.
Meine Wäsche auf der Leine bekam dann auch noch eine zusätzliche, aber nicht eingeplante Regen-Weichspülung. Ich war begeistert; denn trocken wurde sie nicht mehr.
Eigentlich waren wir froh, dass wir wieder packen durften, noch mal Südsee: Vanuatu.
Am 05.12.09 flogen wir, Petrus lachte dazu.


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