E + F Neumann
Kalgoorlie

Unsere erste Station, nach Perth, war Busselton mit dem längsten Holzjetty (-Steg) in südlicher Hemisphäre. In drei Zeitabschnitten wurde er auf fast 2000 m ausgebaut. Bei einem Zyklon 1989 wurden aber einige Teileabschnitte zerstört. Besonders auffallend ist der Leuchtturm am Steg, der als Aufstieg zur eine Rutsche ins Bad zweckentfremdet wurde.


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Ein Stückchen weiter, am Cape Naturaliste bot sich uns ein herrlicher Ausblick und nebenbei erfuhren wir, dass in Dunsborough Whalewatching-Touren angeboten werden. Also war das für Morgen schon klar. Petrus wollte uns zwar erst schocken, sah aber ein, dass es wohl unanständig wäre. Auf unserer dreistündigen Tour sahen viele Walmammis mit ihren Kälbern. Beeindruckend, wenn sie, wie schwebend aus dem Wasser emporsteigen und formvollendet, mit der nach oben steigenden Flunke wieder ins Wasser eintauchen. Einige kamen sogar bis dicht ans Boot heran.
Es gibt unterwegs immer wieder viele interessante und informative Gespräche mit Reisenden. So kauften wir uns hier, nach einem Insidertipp, noch einen Atlas "Camping australien wide", in dem alle möglichen Rast- und Stellplätze aufgelistet sind. Sehr hilfreich.
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Immer weiter an der "Leeuwin Naturaliste" Küste entlang, machten wir noch Halt in Margaret River, um eine, von hier zahlreichen Höhlen, "Cave Lake", zu besichtigen. Frühsport inbegriffen, mit 300 Treppen hinunter, aber umgeben von turmhohen Karribäumen aus einer ursprünglich verlassenen Welt, und natürlich wieder 300 Treppen herauf. Die Höhle war nicht schlecht, aber doch relativ klein.

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Auf dem anschließenden, geführten Wildblumentrail, wurden wir auf diverse Blumen, auch kleine Orchideen aufmerksam gemacht, die wir im Vorbeigehen wohl gar nicht sehen würden. Zum besseren Betrachten ganz kleiner Blüten bekamen wir sogar eine Lupe.

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Zum nächsten Halt in Augusta und Cape Leeuwin fuhren wir den "Scenic Drive". Es gibt hier öfters solche Fahrtmöglichkeiten, die durch landschaftliche schöne Strecken führen.
Am Cape Leeuwin, dem "Kap der Löwin" und südwestlichster Punkt des australischen Festlandes, treffen Indischer und Südlicher Ozean aufeinander und branden an bizarre Steilklippen und abgeschliffenen Fels. So manches Mal weht so ein starker Südwestwind, dass die Gischt hinauf fliegt bis zum Leuchtturm, haben wir uns sagen lassen. Ganz so schlimm war es bei uns Gott sei Dank nicht. Seit Ende des 19. Jhd. schickt der 142 m hohe Leuchtturm sein Licht 37 km weit, als Warnung und zur Orientierung für vorbeifahrende Schiffe. Die Gebäude aus der Anfangszeit sind ebenfalls noch zu besichtigen.

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Die Weiterfahrt Richtung Pemberton führte uns durch mehrere NP´s mit wunderschönen, riesig hohen - bis zu 90 m hoch, oder 20 stöckigen Wolkenkratzern - atemberaubenden Karri-, Marri- und Yarribaumwäldern. Es sind allesamt Eukalypten, in verschiedener Färbung, von rot, gelb, weiß, - unbeschreiblich, man ist sprachlos, erstarrt fast vor Ehrfurcht. Auf Grund des reichlichen Regens, wie wir bestätigen können, erreichen sie diese Höhe. Gigantisch auch die oftmals hohlen Wurzeln der Karri´s, deren Umfang 16 m und auch mehr erreichen kann. Diese Wälder gibt es inzwischen nur noch in dieser Gegend. Auf dem Heartbreaktrail standen solche, bis zu 400 Jahre alte Bäume.
Solche Bäume, vier Stück in der Umgebung, wurden auch als Feueraussichtsturm benutzt, z. B. der "Dave Evans Bicentennial Tree" (89 m hoch). Der erste Aufstieg war sehr mühsam, nur mit Bauchseil und Steigeisen; später wurden sie mit Sprossen versehen. Eckhard bestieg auch einen, allerdings nur bis zur ersten Plattform.
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Wettermäßig werden wir mit Regenschauern, Wind und Temperaturen um die 16 Grad C eher an Deutschland im Herbst erinnert - aber da müssen wir durch.
Wir werden noch weiter in Atem gehalten durch die wahnsinns Bäume hier. Kurz nach Walpole, einer ehemaligen Walfängerstadt, eröffnet uns das "Valley of the Giants Tree Top Walk" (Gang in den Baumwipfeln der Riesen) einen 600 m langen Spaziergang, der über 40 m über den Waldboden ansteigt und ein Erlebnis bietet, gleich einer Sicht wie aus der Vogelperspektive. Etwas später durften wir das Ganze zusätzlich als "Regenwaldfeeling" erleben. Generell war auffallend, dass viele Bäume, teilweise bis in die Spitzen, Brandspuren aufwiesen.
Für mich aber fast noch großartiger der sich schlängelnde Weg durch das "Ancient Empire", wo bis zu 400 Jahre alte Bäume, z. B. "Großmutter", Durchgangsbäume etc. stehen.
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Weiter im "Altertum" bewegen wir uns im Porongurup NP, der älteste Park mit einem Wald von einer Mill. Jahren, ebenfalls mit Karri-, Marri- und Yarribäumen und dem "Tree of the Rock". Die jetzt allseits sichtbare rote Erde ist optimaler Nährboden für diese Bäume. Auch der Granit aus dem die Porongorup Range besteht, ist noch älter als die Stirling Range, die zweite Gebirgskette in der großen südlichen Agrarebene Westaustraliens, die sich wie Inseln aus einem flachen Ozean erheben (früher war hier auch ein Meer).
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Die sich durch die knallig rote Erde drastisch veränderte Szenerie zeigt sich besonders eindrücklich auf einem Scenic Drive durch die Stirling Range. Der hohe Gipfel, der "Bluff Knoll" reicht bis 1073 m, er ist begehbar auf einer drei- bis vierstündigen Tour. Wir haben bei schönstem Wetter einen Einstundentörn unternommen. Die Aussicht dabei, die sich als eine Kette schroffer Berggipfel darstellt, war sehr eindrücklich, wie die vielen Pflanzen und Blumen am Wegesrand.
Die Zeitverschiebung von einer Stunde bekamen wir eher mehr zufällig mit.
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Von dem schlechten Wetter im Süden hatten wir endgültig die Nase voll. So steuerten wir das Landesinnere, das sogenannte Outback an. Nach einiger Zeit ging die Straße in eine aber gut befahrbare Piste über. Zunächst erreichten wir Coolgardie, bekannt als "Mother of the Goldfields". Hier begann 1890 der Goldrausch mit der größten Völkerwanderung in Australiens Geschichte. 1963 wurde die Mine geschlossen.
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1893 fanden drei Männer, auf der Suche nach einem Campground, 39 km östlich von Coolgardie unter einem mächtigen Eukalyptusbaum, die "Golden Mine". Nahe der jetzigen Doppelstadt Kalgoorlie-Boulder ist immer noch das meiste Gold der Erde zu finden. Diese Region wird "The Goldfields" genannt. Während Coolgardie heute auf uns wie eine "Lost City" wirkte, deren Stern einfach untergegangen ist, hat sich Kalgoorlie-Boulder aus ihren Boomjahren prächtige, teilweise liebevoll restaurierte Bauten erhalten und somit ihren alten Charme bewahrt.
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Kalgoorlie-Boulder ist heute die größte Stadt im australischen Outback. Vor der Town-Hall (1908) spendet Paddy Hannan, einer der drei Glückspilze, durstigen Passanten Wasser, das vor über 100 Jahren wertvoller als Gold war. Auch wir hatten Wasser dringend notwendig, hatte es doch heute schlappe 40 Grad C im Schatten. Übrigends, für die Wasserversorgung wurde 1903 eine Pipeline gelegt, von Mundaring Weir, ca. 400 km lang, die heute noch ihren Dienst tut. Auch wir sind ihr ein Stück entlang gefolgt.

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Das Super Pit ist die größte offene Goldmine in Australien. Hier und im Umkreis der Mine wird außerdem auch noch Nickel abgebaut. Unser erster Blick von einem weit oben gelegenen Aussichtspunkt war atemberaubend. Es sah alles so gigantisch aus. Die "Straßen", die hinunterführen bis zum Grund, die vielen auf- und abfahrenden Trucks, die aussehen wie Spielzeugautos und die wechselnden Farbschattierungen der Erde. Und..., sogar eine Sprengung konnten wir mitverfolgen. Ein Blitz, eine große weiße Wolke und ein ohrenbetäubender Knall.
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Atemberaubend war auch der große Sturm, der durch die Grube empor kam, so dass man Mühe hatte, gerade zu stehen. So nebenbei peitschte auch noch der Regen ins Gesicht.
Noch viel eindrücklicher und großartiger war eine Tour in das "Super Pit". So ganz dicht dabei sah alles viel bombastischer aus.

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Ein Beispiel in Zahlen, der größte Truck: Caterpillar 793 C´s kostet 4 Mill. AUD. Sie wiegen 376 to, sind 6,4 m hoch und 7,4 m breit. Topspeed ist 54,3 kmh und sie tragen 220 to in einer Ladung. Ein Reifen kostet 26.000 AUD - ohne Kommentar.
Die Grube wird bis 2012 folgende Ausmaße erreichen: 3,8 km Länge, 1,35 km Breite und 500 m Tiefe.
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Aus den frühen Tagen des Goldrushs, sind an den Grubenwänden die weg gegrabenen Schächte, als schwarze Löcher, noch gut zu erkennen. Die Claims wurden mit Holzbalken abgesichert, die jetzt beim Ausheben der Grube, freigelegt und auf großen Halden gesammelt und abgelegt werden. Was diese Holzbalken wohl alles erzählen könnten!?
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Auf der Rundtour konnten wir auch sehen, wie das Gestein auf die Förderbänder gekippt und weiter zu den einzelnen Mahlstationen befördert wurde. Im letzten Arbeitsgang wird das Gold mittels Carbon herausgelöst. Anschließend wird es zu Goldbarren gegossen.

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Als Zugabe gönnten wir uns noch einen Überflug über das "Super Pit". Bei Sonnenschein konnte man aus der Vogelperspektive das gigantische Ausmaß der Grube erst richtig erkennen. Auch Kalgoorlie konnte als Outbackstadt besonders gut erkannt werden.

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Zum weiteren Besichtigungsprogramm gehörte die Town Hall. Sie versetzte uns 100 Jahre zurück. Die alte englische Ausstattung war wunderbar gepflegt. Auch heute wird die Town Hall noch zu verschiedenen Anlässen benutzt.
Nähere Info´s holten wir uns auch bei den Royal Flying Doctors. In einem Film und anschließender Führung lernten wir die Anfänge und die Entwicklung bis heute kennen. Leider war kein Flugzeug zur Besichtigung da. Es war trotzdem sehr interessant.


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