E + F Neumann
NZ-Südinsel 2




Bei recht kühlem und trübem Wetter besuchten wir tags darauf den Arts-Market in Christchurch. Sehr schöne Kunstwerke aus verschiedensten Materialien waren in den einzelnen Galerien in dem alten, ehrwürdigen Gebäude zu betrachten. Auch in den Marktständen außerhalb des Gebäudes war vielerlei Kunsthandwerk angeboten. Unterschiedliche Akzente wurden auch durch die gebotene musikalischen Unterhaltung gesetzt.
Eine Vielzahl angebotener Speisen machte die Auswahl fast schwer. Eckhard fand eine echte Thüringer Bratwurst mit Kraut (von einem Erfurter, der jetzt hier lebt). Nein, wir sind nicht ständig auf der Suche nach deutschem Essen, aber zwischendurch mal eine Bratwurst mit Sauerkraut (die Würste hier kann man den Hasen geben!!) lässt vor allem Eckhards Herz höher schlagen. Das Fleisch hier ist ja bestens. Ich wählte koreanisch, sehr lecker.


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Nachdem wir wieder zurück waren mussten wir das Abholschild für meine Schwester und Mann basteln, schön groß mit Namen, wie man eben am Flughafen empfangen wird, wenn man etwas gebucht hat. Sie wussten allerdings nicht, dass wir sie abholen würden. Als sie uns aber mit dem Schild erblickten, war die Überraschung und Freude groß, war es doch schon lange her, seit wir uns das letzte Mal sahen. Dann brachten wir sie ins Hotel.
Später trafen wir uns noch mal zu einem kleinen Stadtrundgang mit Cafebesuch. Für die nächste Zeit konnten wir zusammen reisen.

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So begaben wir uns am nächsten Tag bei mittelprächtigem Wetter ins Antarctic-Museum. Es wurde vieles über den Kontinent erklärt, z.B. Wetterbedingungen, wissenschaftliche Arbeiten früher und heute, die wichtige Vereinbarung aller Mitgliedsstaaten über die Nutzung des Kontinents, Tiere etc.. Grandios war ein Film im Hubschrauberflug über diesen "Erdteil" mit phänomenalen Bildern, noch unterstrichen mit "ergreifender" Musik. Der krönende Abschluss aber war eine Fahrt im "Kettenmobil", das bis 45 Grad Steigung machte, über Spalten fuhr und sogar schwimmen konnte. Die Fahrt war sehr ruppig aber einzigartig.
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Danach fuhren wir noch mit der Gondel auf den MT. Pleasant. Es reichte gerade noch für eine 360 Grad Rundumsicht über Christchurch, die Canterbury Plains und Lyttelton Harbour, bevor die Wolken die Sicht versperrte. Noch ein kleiner Walk auf dem Craterrim von Christchurch´s berühmten, erloschenen Vulkan schloß das Ganze ab.

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Jetzt bekamen die Beiden auch ihr WoMo und nach dem Einkauf von Lebensmitteln konnten wir zur gemeinsamen Tour starten. Am Athur Pass Village übernachteten wir am Campground. Dort mussten wir die neugierigen Gäste (Keas) im Auge behalten, damit sie sich nicht an den diversen Gummis am Auto gütlich taten. Im Village waren noch viele alte Holzhäuser, gut restauriert und noch bewohnt. Über den Pass führte auch die Bahnstrecke. Die Güterzüge wurden dabei von 6 Dieselloks gezogen bzw. geschoben.
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Das Wetter war heute durchwachsen, aber nicht kalt.
Die Landschaft war großartig. Erst war zwar alles ziemlich kahl, Berge und Weiden, dann im Gebirge gab es viele verschiedene Farbschichten, Wälder und ein riesiges Flusstal mit entsprechendem Flussbett, dem Bearly River. Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes. So fuhren wir, bis auf einen kurzen Walk zwischendurch, weiter bis zum Franz Josef Glacier, den wir dann bei tief hängenden Wolken inklusive heftigem Regen erreichten.

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Morgen sollte es tatsächlich besser werden laut "i". Also buchten wir eine Halbtages- Gletschertour, bevor wir ins Camp am Fox-Glacier weiterfuhren. Nun begannen gemeinsame Abende, also keine Zeit für Berichte schreiben!
Die Landschaft sorgte für Abwechslung mit ihren vielen breiten Flussbetten mit teils kräftig fließendem Wasser, kein Wunder bei dem Regen. Auf einem Scenic Drive um den Lake Brunner zeigten sich auch die umliegenden, mit Wolken "behangenen" Berge, teils noch schneebedeckt, echt schön. An vielen Stellen schoss neben der Straße das Wasser in Bächen herunter.
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Am nächsten Morgen sah es wettermäßig tatsächlich ganz gut aus. Im Tourbüro erst bezahlen, dann Equipment abholen. Das war: Bergschuhe, echt klobig, gut gewachst, wollene Socken, Eisgrampen für die Schuhe. Ein Bus brachte uns zum Startpunkt.
Zunächst mussten wir erst mal hochsteigen bis zur Gletscherzunge, ganz schön anstrengend. Das waren viele, sehr viele hohe Stufen bis zu einem kleinen Wasserfall, wo wir uns ein wenig abkühlen konnten, denn das vorgelegte Tempo war recht flott. Es folgten noch zwei Passagen mit einer Handlaufkette zur Sicherheit und eine Leiter, aber kein Problem.

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Am Gletscher angekommen legten wir dann unsere Grampen an. Man musste sie sehr fest ziehen, damit sie nicht rutschen konnten und Sicherheit gegeben war. Zusätzlich bekamen wir noch einen schweren Stock mit Nagelspitze. So ausgerüstet erwies sich das Gehen auf dem Eis als problemlos. Die Grampen stabilisierten hervorragend auf Stufen und Querpassagen, über die wir ein gutes Stück den Gletscher hinauf stiegen. Die Aussicht war grandios. Unser Guide erzählte noch einiges zum Gletscher, u.a. dass er auch jetzt noch wächst oder auch schwindet, je nach Schneefall, Temperatur bzw. Schmelze. Diese Unterschiede waren in den letzten Jahren doch ganz gewaltig, wie er uns zeigte.
Nachdem wir dieses Naturhighlight in allen Facetten aufgenommen hatten, ging es genau so flott wieder nach unten.

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Eine Mittagspause war nicht eingeplant. Eckhard vesperte zwischendurch, mit reichte Trinken. Um 14:00 Uhr waren wir wieder unten, nach einem tollen, anstrengenden und spannenden Erlebnis, natürlich auch etwas abgekämpft.
Fakten dazu:
Der Foxgletscher ist 13 km lang, der längste und ehrfurchtgebietende Gletscher NZ. Er dominiert auch die Sicht. Die Gletscher in NZ sind einzigartig und wahrscheinlich die am besten zugänglichen in der Welt. Sie enden im temperierten Regenwald auf 250 m über NN.
Die Gletscher bewegen sich hier ungefähr 10 mal schneller als andere Talgletscher auf der Welt. Seit 1985 ist der Foxgletscher wieder gewachsen.
Wieder zurück im Tourbüro gaben wir erst mal das Equipment ab. Wir waren nach anfänglicher Skepsis doch sehr erstaunt, wie gut wir in den klobigen Schuhen gehen konnten. Jetzt noch Vesper und einen Cappuccino zum Regenerieren.
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Gleich neben dem Campground am Franz-Josef-Gletscher gab es Hot-Pools. Hier relaxten wir nach der Anstrengung und "kochten" unsere Muskeln wieder weich, es war wunderbar.
Das herrliche Wetter heute setzte unser Erlebnis noch ins rechte Licht.
Am nächsten Morgen wolkenloser Himmel, unglaublich. Noch ein Fotostopp am Glacier-View-Lookout, dann fuhren wir weiter bis Knights Point Lookout und weiter der Küste entlang bis Haast.

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Kurz vor Haast überquerten wir noch die mit 700 m längste "One lane brigde" (einspurige Brücke) in NZ. Über den Pass ging es weiter am Lake Wanaka und Lake Hawea bis zu unserem Übernachtungsstopp im Albert Town Reserve. Es war eine wunderschöne Landschaft heute, mit Bergen, mal kahl mal bewachsen, auch mit vielen roten Pohutukawas, breiten Flusstälern, noch schneebedeckten Gipfeln, schönen Küstenstreifen und ... herrliches Wetter mit 30 Grad C.
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In Arrowtown, einem alten Goldgräberstädtchen, machten wir einen Stadtrundgang. Viele alte Häuser waren gut restauriert und jetzt als Geschäfte wieder belebt. Hier gab es neben allerlei Souvenir- und Kunsthandwerksangeboten auch herrliche, sehr große und sehr süße Kirschen, davon mussten wir einfach welche mitnehmen.

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Nach diesem kurzen Ausflug in die Vergangenheit fuhren wir weiter nach Queenstown, eine quirlige Stadt. Wenn wir eine Jetbootfahrt machen wollten, dann hier, hatte man uns oft empfohlen. Also, es klappte auch sofort mit der Buchung. Renate und Dieter blieben lieber in der Stadt. Vorher gab es noch kurz Aufregung, weil ich die Tickets verloren hatte, beim Bäcker, wie sich später herausstellte. Ich hatte aber mittlerweile in der "i" Ersatz bekommen. Eckhard war noch schnell zum WoMo gerannt um die Kamera zu holen und war nachher stinke sauer, weil wir sie zur Bootsfahrt nicht mitnehmen durften. Vor der Abfahrt bekamen wir noch Überkleidung. Die Fahrt war irre, zwischen den Felsbrocken und steilen Wänden rechts und links vorbei, sieben km den Fluss hinunter, und zwischendurch noch Spinns mit 360 Grad Drehung, ein sehr spektakuläres und eindruckvolles Erlebnis. (Diesmal nur für uns, weil ohne Kamera! Aber mit anschließend geschossenen Fotos von der Brücke.)
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Danach noch kurz Kaffeepause und weiter nach Te-Anau. Hier am Campground buchten wir eine spezielle Tour zum Doubtful-Sound, auch wärmstens empfohlen.
Noch erwähnenswert: Das Wetter ist z. Zt. immer noch super, jeden Tag Sonnenschein und gut warm.
Die Fahrt hier her, auf enger und kurvenreicher Strecke, war wieder sehr abwechslungsreich in Landschaftsgestaltung und Farbgebung.

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Am nächsten Morgen waren nur ein paar Wölkchen am Himmel. So beschlossen wir, zum Milford-Sound zu fahren, ausgewiesen als "Scenic Highlihgt". Erster Fotostopp war an den "Mirror Lakes". Das Wasser war so klar, dass man das gespiegelt beschriftete Bild am Ufer im Wasser lesen konnte.
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Wir fuhren weiter über den niedrigsten West-Ost Pass (531 m), durch das Tunnel bei Homer, 1219 m lang, hoch bis 934 m.

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Rechts und links strömte das Wasser den Berg herunter. Der hier noch glitzernde Schnee veranlasste uns zu einer "Schneepause".
Dann ging es steil und in Serpentinen bis zum Milford-Sound wieder auf Null hinunter.

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Hier war sehr viel Volks unterwegs. Wir genossen erst mal diese Naturschönheit auf einem kleinen Rundgang etwas abseits. Nach einer Kaffeepause fuhren wir dann langsam wieder zurück durch diese atemberaubende Landschaft, steile Gletscher und Berge, Schnee, und überall rauschten Wasserfälle die Berge hinunter. Dann Waldpassagen, Lakes, Flusstäler, und über den Berggipfeln weiße Wolken, einfach eine Augenweide.
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Auch an der Chasm (schmale Schlucht) hielten wir auf der Rückfahrt noch kurz an.
Eingebettet in diese wunderbar, landschaftlich bemerkenswerte Strecke waren auch noch viele Schafe, mit und ohne dickes Fell und viele Hirschgehege. Ja, es war mal wieder ein außergewöhnlicher Tag mit ebenso außerordentlich gutem Wetter.
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26.01.10, Eckhards zweiter Geburtstag in Down Under, diesmal aber feierten wir zu viert. Doch erst, quasi als Geburtstagsgeschenk, machten wir den Tagesausflug in den "Doubtful-Sound". Um 8:45 Uhr wurden wir abgeholt. Es folgte zunächst die 20 Km lange Fahrt zum Lake "Manapouri", sehr schön. Dann wechselten wir vom Bus in ein kleines Boot. 30 km ging es über den ganz ruhigen See; was für eine friedliche Stimmung. Übrigens, der See ist an der tiefsten Stelle 400 m tief.
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Und wieder wechselten wir zum Bus für das 2 km lange und nur 9 m breite Tunnel zum Kraftwerk am Manapouri-Lake. Es ist das Größte in ganz NZ und nur per Boot zu erreichen. Im 1. Abschnitt wurde im September 1969 zum 1. Mal Strom erzeugt. Vollständig in Betrieb genommen wurde es 1972. Es ist ein ferngesteuertes Kraftwerk. 2002 war die Erweiterung mit einem zweiten Stollensystem fertig.
Ausgewählt wurde dieser See hier wegen seiner Wassermenge und seiner Nähe zum Meeresspiegel. Durch Einsetzen höchster Umweltstandards wurde es von der UNESCO als World Heritage Area anerkannt, obwohl es in einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet liegt.
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Danach wieder 22 km mit dem Bus, über den 670 m hohen Wilmot Pass nach Deep Cove in den Doubtful-Sound. Auch eine herrliche Strecke mit wechselnder Landschaft. Dort unten starteten wir dann mit dem "Kat" für 3 Stunden den Sound entlang, 40 Km bis zur Tasman-See, zu den Seehundfelsen.

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Rockige Berge, tropischer Regenwald, in Kaskaden herunterstürzende Wasserfälle bis ins ursprüngliche Wasser des Sounds. Farbenprächtige Felswände säumten die Uferlinie, alles unglaublich beeindruckend, und alles im kleinen Kreis. Obwohl die Rückfahrt fast die gleiche war, kam keine Langeweile auf. Einzig nervend waren die Sandflies, als wir nach der Bootsfahrt wieder auf den Bus warten mussten.
Die ganze Fahrt wurde vom Chef selbst geführt, sehr informativ, lebendig und persönlich gestaltet. Auch diese Tour war ein tief beeindruckendes und überwältigendes Naturerlebnis und gleichzeitig ein wunderbares und nachhaltiges Geburtstagsgeschenk für Eckhard.
Wieder zurück gab es erst mal ein Glas Sekt zum Anstoßen, danach ein schnell zubereitetes, aber fein schmeckendes Essen als stilvollen Abschluss dieses, auch wettermäßig, außergewöhnlichen Tages.
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Am nächsten Tag begannen wir auch mit einem Naturerlebnis der besonderen Art. Wir gingen dafür ins Kino, ja...zu einem sehr empfohlenen Film: "Fiordland on Film" oder "Ata Whenua-Shadowland". Ein "must do", wenn man keinen Flug über dieses Gebiet machen kann. Es war eine unglaubliche und atemberaubende Darstellung des Fiordlandes, nur in Bild und Ton, das muss man gesehen haben, man ist einfach sprachlos.
Anschließend zur Tagesordnung; einkaufen, bevor wir uns auf die Southern Scenic Road nach Süden begaben. Kurzer Halt in Riverton, die Stadt mit der frühesten Besiedelung durch die Europäer. In Curio-Bay hatten wir einen Übernachtungsplatz, versteckt in den neuseeländischen Flachspflanzen. Die Bäume haben sich hier dem ständigen Wind in ihrer Form angepasst. Dort sahen wir sogar noch die hier beheimateten aber bedrohten Gelbaugenpinguine. Und noch etwas Besonderes: den "petriefied" (versteinert) oder "fossil forest". Es war wirklich kaum zu glauben, wie echt noch die Baumstämme (liegend) aussahen. Auch bei den abgebrochenen Stämmen sah man noch gut das "Holz", aber es war wirklich alles versteinert.

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Die Southern Scenic Road führte uns schließlich bis Duniden.
Die Landschaft, großes Farmland, teilten sich Rinder, Schafe und Hirsche. Ein Mal mußten wir sogar halten, um eine ganze Schafherde an uns vorbei ziehen zu lassen.
Ein Heritage-Walk sollte uns die sehenswerten "alten" Gebäude der Stadt nahebringen.
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Da die Beschreibung aber äußerst ungenau war, suchten wir uns selbst die Strecke aus. Einige der beeindruckenden Gebäude hielten wir im Bild fest.
Der Bahnhof war eine Klasse für sich. Danach gab es die Einladung von Renate und Dieter zum Geburtstagskaffee, zum Genießen und Relaxen zugleich.

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