E + F Neumann
NZ-Südinsel 3




Von Duniden war es nur noch ein kurzer Weg bis Portobello auf den Campground. Von dort hatten wir eine Tour zu den Albatrossen und Pinguinen gebucht.
Der nächste Tag zeigte sich nicht so schön, aber die Albatrosse fliegen ja bei jedem Wetter. Vorabinfo gab es dort im Visitor-Centre. Bei der Einführung zur Tour erfuhr man über die Entstehung des Royal Albatross-Schutzgebietes hier. Es ist Privatgebiet.
Von einem Haus oben auf dem Felsen konnte man die eleganten Gleiter bei den heute doch recht starken Winden beobachten. Leider war die Landebahn der "Albatross-Airlines" nicht einzusehen, so konnten wir auch die "eleganten Bruchlandungen" nicht verfolgen. Der Jahreszyklus der Albatrosse war in Bild und Schrift nachzuverfolgen. Albatrosse brüten erst nach dem 12. Lebensjahr. Der Älteste hier ist 62 Jahr alt!
Nach einer Weile mussten wir diesen interessanten Platz wieder verlassen.


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Danach fuhren wir zu den Gelbaugenpinguinen. Auch hier gab es erst eine Einführung in den Lebenszyklus, bevor wir zu den Pinguinen fuhren. In vielen abgedeckten Gräben und versteckten Ausschauplätzen konnten wir recht viele Pinguine, alt und jung, ganz nah beobachten. Am Ende sagte uns die Führerin, dass es seit 2-3 Wochen die beste Tour war. Auch wir waren stark begeistert. Pinguine gehören weltweit zu den bedrohten Tierarten.
Es war heute mal wieder ein erlebnisreicher Tag.

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Auf der Weiterfahrt nach Norden machten wir einen kleinen Spaziergang zu den Moeraki Boulders, große, rund geschliffene Kugeln, verteilt am Strand und Meeresufer. Ja, die Natur sorgt immer wieder für Überraschungen.
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Oamaru, auch eine Stadt mit vielen historischen Bauten, ist bekannt für den hier gebrochenen Oamaru Sandstein, der in vielen Häusern natürlich verarbeitet ist. Wir hatten mal wieder das Glück, dass die Bürgersteige nach 16 Uhr schon hochgeklappt waren. Also fuhren wir zu den Yellow-Eyed-Penguins, aber dafür war es wiederum zu früh, außerdem zottelte der heftige Wind fast die Haare vom Kopf. Jetzt blieben uns noch die Blue-Penguins an der selbigen Station. Diese Tour war aber erst um 21 Uhr. Da blieb noch genügend Zeit, um das Abendessen auf dem Parkplatz zu kochen. Ja super, jetzt war das Gas aus. Alles Vorbereitete sicher verstauen, bis auf den Reiskochtopf, den gaben wir lieber doch zu meiner Schwester nebenan, und schon fuhren wir los zur Tankstelle. Ausgerechnet jetzt war die Füllstation an der Tankstelle defekt. Auf zur nächsten, dort klappte es. So hatte es doch noch bis 20:30 Uhr mit Kochen und Essen gereicht.

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Zum "Pinguin-Gucken" gab es zwei große überdachte Bühnen. Es war ganz schön kalt, aber wir hatten vorgesorgt. Pünktlich um 21 Uhr (wie jeden Tag) kamen die Ersten aus dem Wasser. Als Gruppe watschelten sie dann zielstrebig hoch zu ihren Nestern, wo die Jungen schon ungeduldig warteten, es sah wirklich putzig aus. Auch auf dem Rückweg zum Ausgang konnten wir dann noch viele auf ihrem weiten Weg zu den weit verstreuten Nestern beobachten. Auch diese Erfahrung zählte zu der besonderen Art.
Leider war fotografieren nicht erlaubt, so dass wir hier auf eingescannte Bilder zurückgriffen.

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Auf dem "Vanish World Fossil Trail" wurden verschiedene Zeitfenster aus der sehr alten Erdgeschichte gezeigt: Earthquakes, Elefant-Rocks, Walversteinerung- dahin mussten wir eine eingezäunte Rinderweide überqueren, noch ein paar Maori-Malereien. Es war eine schöne Strecke bei angenehm temperierten Wetter.
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Von hier ging es wieder zurück nach Christchurch. Wir mussten unser Flugticket nach Sydney umbuchen. Zur Erinnerung: Wir konnten nicht von Sydney nach Auckland ausreisen ohne gültiges Rückflugticket. Also blieb uns nichts anderes übrig, als ein fiktives Datum zu wählen, was natürlich nicht passte! Am Flughafen war kein Schalter, es ging nur per Handy, war etwas kompliziert, klappte aber doch. Unser Päckchen mit dem Türschloss aus Deutschland war immer noch nicht da. Meine Schwester hatte noch etwas bei der Autovermietung zu klären. Doch damit war Christchurch schon wieder erledigt.
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Jetzt steuerten wir Hanmer-Springs an, wo wir dann um 15 Uhr ins Bad einliefen. Bei herrlichem Wetter "wässerten" wir uns 2 Stunden, wunderbar. Danach gönnten wir uns ein tolles Stück Schokoladekuchen.
Die Landschaft zunächst mehr trocken, wurde erst gegen Hanmer-Springs wieder mehr grün mit einem schönen Flusstal.
Heute war fürs Erste der letzte gemeinsame Abend. Bis Picton fuhren wir nun getrennte Wege.
Wir blieben noch einen Tag hier, genossen das schöne Wetter, einen schönen, aber anstrengenden Walk mit Lookout über den Ort und das Tal und fanden zum Schluss noch ein tolles Eis.
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Am nächsten Tag nahmen wir den vorgeschlagenen Off-Road-Track nach Renwick (kurz vor Blenheim) in Angriff. Zunächst am Clarence River entlang bis St. Arnaud. Die Piste war gut zu befahren bei serpentinartigem Aufstieg. Am Lake Tennyson, in 1100 m Höhe waren es noch erstaunliche 22 Grad, ein herrliches Pausenplätzchen. Wir kletterten dann noch bis 1350 m, querten einige Creeks, alles umgeben von eher trockenem Weideland.

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In St. Arnaud, eigentlich nur Ausgangspunkt für Wanderungen und ins Skigebiet, machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Lake Rotoiki. Eckhard ließ sich hier von anderen anstecken und...ging auch kurz ins Wasser!!
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In Renwick fanden wir einen schönen Übernachtungsplatz im Natur-Reserve.
Es war heute teilweise ganz schön staubig, aber eine schöne Fahrstrecke. In Richtung Blenheim wurde es grün mit den vielen Weinfeldern.

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Tags darauf fuhren wir dann über den Aweratere/Acheron River-Track, eine andere Off-Road-Piste, wieder nach Hanmer-Springs zurück. Es ging ständig bergauf und bergab, sehr kurvenreich, schmal und steinig, 190 km lang. Vorsicht war geboten. Die Piste ging auch durch privates Farmland, Rinder standen auf der Strecke, und auch hier mussten wir wegen einer Schafherde, die uns auf dem Track entgegen kam, anhalten. Es war irre, wie die Hunde auf die Pfiffe des Farmers hörten und die Schafe dirigierten.

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Im Prinzip fuhren wir durch eine "Bergwüste", alles war sehr kahl, nur an wenigen Stellen in "Flusstälern", die sich teilweise schon tief eingegraben hatten, war es grüner und es gab auch Bäume.
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Kurz vor Hanmer-Springs bot sich uns ein toller Ausblick ins Tal. Auch diese Strecke war sehr schön bei herrlichem Wetter.
Dieser Empfehlung zu folgen hat sich gelohnt.
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Weil es so schön war nahmen wir noch mal ein kleines Sträßchen zurück an die Ostküste. Am Ohan Point gab es eine Sealkolonie direkt am Ufer zu beobachten. Ca. 40 km vor Blenheim lösten dann die Weinfelder wieder die meist kahlen Berge ab.
Der Morgennebel am nächsten Tag verzog sich schnell und das schöne Wetter war uns auch heute wieder zur Seite.

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In Havelock trafen wir dann wieder meine Schwester mit Mann. Und weil die "Grünen Muscheln" das erste Mal so toll schmeckten, nahmen wir heute noch mal die Gelegenheit war, bevor wir wieder der Küste entlang nach Picton fuhren, mit Halt am Lookout über die Stadt. Hier holte uns der Regen ein und der Wind schüttelte uns über Nacht ganz schön durch. Doch die Überfahrt nach Wellington war ganz gut.
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Während meine Schwester noch in Wellington blieb, fuhren wir weiter nach East-Egmont, bei schönerem Wetter als im Oktober. Doch auch jetzt war der Mt. Egmont bzw. Mt. Taranaki, mit einem Wolkenkranz verhüllt. Auf einem kurzen Walk ins dortige Skigebiet trafen wir in der Logde (z.Zt.geschlossen) einen Mann, der uns Interessantes über die Gegend hier erzählte.

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In Inglewood gab es das "Mac Farlanes´s Cafe´" in einem 1878 erbauten Gebäude, als lohnenswerter Zwischenstopp in unserem Handbuch angepriesen. Es hat gestimmt. Ein wunderbares Ambiente mit ebenso wunderbarem Schokoladenkuchen mit Sahne und Himbeersoße dekoriert, natürlich mit Kaffee. Später auf dem Campground hatten wir sogar noch die Energie, etwas zu Arbeiten.
Bei weniger schönem Wetter, Petrus schlief wohl noch, legten wir dann in Otorohanga mal einen Arbeitstag ein. Es hatte sich schon einiges angesammelt, was dringender Erledigung bedurfte. Muss auch mal sein, wie zu Hause auch.
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Am nächsten Tag kamen wir an dem Sitz der Maori-Königin vorbei, aber wir konnten ihn nicht einmal von Außen betrachten, weil er auf geheiligtem Boden steht. Also gut. So fuhren wir links des Waikato-Rivers, NZ längster Fluss als Transportweg, entlang. Von dort machten wir den "Hakarimata Kauri Loop" mit 1500! Stufen und 200 m Aufstieg, ganz schön anstrengend, aber am "Stock" (Walkingstöcke) gings ganz gut. Vom Lookout oben hatten wir zur Belohnung dafür einen tollen Ausblick.

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Es hatte inzwischen auch aufgeklart, nachdem wir fast noch bei Regen gestartet waren. Auf einem angeschlossenen Loop gab es noch einen ca. 60 m hohen "Rimu", die älteste Baumart in NZ. Man hat sogar fossile Samenfasern von vor 20 Mill. Jahren gefunden. Die Kauris hingegen werden am ältesten. Im Norden hat man den "Te Mata", den "Vater des Waldes" mit ca. 2000 Jahren gefunden.
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Jetzt war es nicht mehr weit bis Auckland, wo wir uns eine Woche Zeit nahmen, um noch verschiedene Dinge zu erledigen, natürlich auch Putzen für die Verschiffung zurück nach Sydney. Auch hofften wir, Besichtigungen nachzuholen, die vorher wegen schlechtem Wetters unmöglich waren. Hier hörten wir auch, dass in Deutschland sehr viel Schnee gefallen war, dass deshalb Stuttgart "außer Betrieb" war, weil das Streusalz "Ausgang" hatte. Da waren wir hier mit 21 Grad doch ganz gut dran, wenn es auch zwischendurch regnete.
Die Woche verging recht schnell, mussten wir doch neben den Putzarbeiten noch einige spezielle Teile für das Auto besorgen. Zeitaufwendig dabei war eher die Suche nach einem entsprechendem Geschäft. Auch zu unserem Agenten mussten wir noch, der unser Carnet beim Zoll abstempeln lassen musste, was aber erst nach dem 2. Anlauf klappte.
Super happy waren wir dann, als wir doch noch eine professionelle Reinigungsfirma fanden, sogar innerhalb des Hafengeländes, die uns so kurzfristig unser WoMo einschließlich Zertifikat, reinigte und es auch zum Verladeplatz brachte. Deshalb störte uns auch nicht der heftige Regen auf dem Heimweg und die verpasste Abfahrt, so dass wir schwupp di wupp auf dem Motorway landeten und das bei Rushhour, d.h. Stopp and Go. Aber wir konnten uns noch gut aus der Affäre ziehen und wieder schnell die Kurve kratzen. Jetzt mussten wir nur noch die letzten "Kleinigkeiten", die meist doch etwas länger dauern, erledigen und für ca. 2 Wochen Hotelaufenthalt in Auckland und Sydney packen, bis wir dort unser WoMo wieder in Empfang nehmen können.
Am Freitag, den 19.02.2010, war es dann so weit. Erst fuhren wir in Auckland zum gebuchten Hotel und gaben unser Gepäck dort ab. Dann fuhren wir weiter zum Hafen, um unser Womo zur Reinigung abzugeben. Nachdem auch der schriftliche Papierkram geklärt und erledigt war, zu unserer Überraschung fehlte noch ein Dokument, was aber dann per Fax geschickt wurde, verließen wir dann das Hafengelände doch recht entspannt.
Da wir das Hotelzimmer noch nicht beziehen konnten, spazierten wir an der Hafenpromenade entlang und holten uns noch Infos für die beiden Inseln "Rangitito" und "Waiheke". Diese fielen vorher ja wegen Schlechtwetter aus. Dabei lasen wir von dem Food, Wine und Music-Festival in Devonport (auf der anderen Seite der Bucht), am Wochenende, das passte. Das Wetter sollte laut Vorhersage doch sage und schreibe für 4-5 Tage schön sein, hervorragend.
Im Hotel hatten wir uns schnell eingerichtet und uns ohne Probleme auf andere Größenverhältnisse umgestellt.

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Am nächsten Morgen schien wirklich die Sonne und dem Besuch des Festivals stand nichts im Wege. Die ganze Atmosphäre erinnerte uns an "Best of Music" in Bietigheim-Bissingen. Es war ganz schön heiß, so musste man mit dem Weinkonsum doch etwas zurückhaltender sein.

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Bevor wir wieder mit dem Schiff zurückfuhren, drehten wir noch eine kleine Runde, mit Kaffeestopp im Ort, der recht schön war. Es war ein interessanter Tag. Die Weingläser mit der Gravur des Festivals nahmen wir als Erinnerung mit.

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Auch am nächsten Tag gingen wir zur Wharf, um tatsächlich nach Rangitito zu fahren. Noch schnell Verpflegung und Wasser gekauft (auf der Insel gab es nichts), dann brachte uns der Kat zur Insel.
Rangitito ist durch eine Eruption im Meer vor ca. 600 Jahren entstanden, also noch recht jung, die jüngste Insel im Hauraki Golf. Es ist auch der letzte und größte Vulkan, der im Auckland Vulkanfeld geformt wurde. Weltweit berühmt als botanischer Schatz, ist Rangitito die Heimalt des größten Pohutukawa Forest in Neuseeland. Es gibt hier auch mehr als 200 Arten einheimischer Pflanzen, eingeschlossen 40 verschiedene Farnarten. Heute ist die Insel unbewohnt. Früher im 20. Jahr. gab es eine kleine Gemeinde, die in "baches" (einfaches Ferienhaus) entlang der Küste wohnten. Ab 1937 war eine weitere Bebauung verboten. Nur ein paar "baches" sind davon noch übrig geblieben.
Fakten: Größe der Insel - 260 m hoch und 5,5 km breit, Alter - geformt vor ca. 600 Jahren, Lavavolumen - über 2300 Mill. Kubikmeter, entspricht 468 000 Olympia-Schwimmbecken, Aschevolumen - über 19 Mill. Kubikmeter, entspricht 3500 Olympia-Schwimmbecken.
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Mit einem Wagen, von einem Traktor gezogen, wurden wir über die Insel gefahren. Den Gipfel erstürmten wir über 360 Stufen und konnten von da oben die herrliche Rundumsicht genießen. Wir fuhren vorbei an Lavafeldern, die eigentlich wie Schlacke aussahen und an dem einzigen Sandstrand der Insel.
Um 13:30 Uhr waren wir wieder an der Schiffsanlegestelle, nach einer interessanten, aber doch äußerst staubigen Tour.
Wieder im Hotel zurück, trafen wir dann meine Schwester und Mann wieder, die nach Beendigung ihrer Tour noch ein paar Tage in Auckland verbringen wollten. Ein Stadtbummel inklusive Hafen und Fischmarkt, wo wir wunderbaren Fisch gegessen hatten, beendete diesen schönen Tag.
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Am nächsten Tag war auch endlich Waiheke an der Reihe. Nach der Überfahrt fuhr uns ein Tourbus über die ganze, doch recht große, Insel. Es ging vorbei an tollen Küstenstreifen, großartigen Villen, Weingärten, diversen Beaches bis Onetangi-Bay, die früher nur per Schiff erreichbar war. Die Straßen waren eng, hügelig, kurvenreich und erst seit 1960 geteert. Die Insel war sehr schön, man kann hier durchaus Urlaub machen.
Etwas müde kamen wir gegen 17:00 Uhr wieder nach Auckland zurück.
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Dienstag, 23.02.10, unser letzter Tag in Auckland. Nachdem gestern die "Toscana", die unser WoMo nach Sydney bringen sollte, immer noch nicht da war, gingen wir am Vormittag nochmals zum Hafen und, sie war endlich da und wir entsprechend beruhigt.
Am Nachmittag fuhren wir dann auf den Sky-Tower. Erstmal genossen wir die Aussicht von hier oben, bevor wir im Drehrestaurant ein wunderbares Mittagessen zu uns nahmen, quasi als Abschluss unserer gemeinsamen Reise.
Für uns hieß es dann packen, am nächsten Morgen um 03:50 Uhr aufstehen, 04:00 Uhr mit dem Taxi zum Airport fahren. Dort hatten wir dann Zeit für ein gemütliches Frühstück. Nach einem ruhigen Flug landeten wir am 24.02.10 gegen 09:30 Uhr wieder in Sydney.

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