E + F Neumann
Oodnadatta

Es wurde der Wunsch an uns herangetragen, doch mal die Koordinaten mitzuteilen, damit man unsere Route besser verfolgen kann. Diesem Wunsch wollen wir ab jetzt nachkommen. Doch zunächst ein paar Informationen über unsere Navigation.
In Europa fahren wir eigentlich nur mit dem Garmin 276 C mit City Navigator Europa V8. Für Australien und Neuseeland gibt es von Garmin zwar auch die entsprechende Software aber pro Karten-CD Euro 500,-- dafür auszugeben, das entsprach dann doch nicht unseren Vorstellungen.
Als zweites "Standbein" haben wir einen sogenanten Car-PC eingebaut, auf dem von Touratech QV4 installiert ist. Aus dem Internet haben wir uns für Australien "Tracks4Australia(1.20)" runtergeladen und installiert. Touratech kann die Karte lesen. Mit ihr navigieren wir über Straßen und Pisten und kommen bestens damit zurecht. Straßenrouting in den Ortschaften ist damit aber nicht möglich. In größeren Ortschaften fahren wir immer erst die Visitor Center an und holen uns Tipps und Unterlagen, bei denen auch immer ein Stadtplan dabei ist. Mit ihnen sind wir immer gut zurecht gekommen. Außerdem benutzen wir zur besseren Übersicht und zur Sicherheit noch einen Kartenatlas und Detailkarten, die man günstig beim RAC (australischer Automobilklub) erweben kann.


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Die Wetteraussichten für die nächsten 1 1/2 Tagen sind nicht schlecht. So werden wir uns mal auf Pistentour begeben. Zunächst nach William Creek (S 28*54,33´_ E 136*19,9´ - Sternchen steht für Grad!) 168 km super Piste. In zwei Stunden waren wir dort. Dieser "Ort" ist südaustraliens kleinstes Dorf mit 12 Einwohnern. Seine Attraktion ist das Bush-Pub, wo wir erst mal einen Cappuccino trinken mussten. Es war irre, ringsherum gespickt mit Souvenirs von Gästen: Bilder, Visitenkarten, Postkarten, Kappen, ja sogar ein BH dekorierte das Pub.
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Die Landschaft dorthin wechselt von staubiger Piste, samt selbiger Umgebung in Busch- und Baumland, und zwischendurch umrahmt von mehrfarbig gezeichneten Bergen.
Nach Smalltalk mit Gästen und obligatorischer Frage nach Wetter- und Pistenkonditionen, fuhren wir weiter. Ab jetzt neben und auf der "Old Ghan Railway" nach Oodnadatta, 202 km. Auch diese Piste ließ sich gut fahren, abgesehen von einer Creekdurchfahrt mit ein bisschen Wasser.
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Am Pistenrand immer wieder Hinweisschilder zu Ruinen, Relikte der alten Bahnstrecke.
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Ca. 50 km vor Oodnadatta führte uns ein solches Schild an eine große Bahnbrücke des alten Ghan Trains. Unter der Brücke ein langes permanentes Wasserloch Algebuchina (S 27*54,01´_ E 135*48,56´), wieder von wundervollen Bäumen gesäumt, Vögel sangen.
Nach der Besichtigung der längsten damaligen Bahnbrücke erwählen wir uns diesen traumhaften Platz zu unserem Schlafplatz.

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Die Temperaturen steigen, 37 Grad c. Die 50 km am nächsten Morgen hatten wir schnell hinter uns gebracht und das angekündigte Pink Roadhouse (S 27* 33,0´_ E 135* 26,57´)war schon von weitem zu sehen. Drinnen trafen wir eine Familie von Coober Pedy wieder. Nach kurzem Gespräch und neuen Streckeninfos ging es weiter, über Finke nach Alice Springs.
Oodnadatta ist ein historischer Platz und hat seinen Outbackcharakter noch erhalten. An diesem Kreuzungsweg drängten sich einst Viehhändler, Kameltreiber, Goldsucher und Aborigines. Bis Zur Fertigstellung der Eisenbahn 1929 wurden Post, Fracht und Reisende auf Kamelrücken in sechs Tagen nach Alice Springs transportiert. Wir sind hoffentlich schneller.
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Das Wetter sollte heute noch gut sein, die Piste befahrbar. So war es auch bis Eringa (ein Wasserloch), ab dort wurde es dann zusehends schlechter.
Eringa war die Farm des berühmtesten und größten Farmbesitzers (Rinder) von ganz Australien (1857 - 1935).

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Von hier aus folgte eine Schüttel- und Wasserstrecke mit Sandpassagen. Die Landschaft hingegen war traumhaft, sehr abwechslungsreich, von reinem Boden, Steinboden, der lila leuchtete, bis leuchtend dunkelrote Erde.
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Nach 350 km Piste haben wir Kurz vor Finke das Nothern Territory erreicht. Wir suchten uns im Gelände einen schönen, ruhigen, versteckten Platz (S 25* 39,65´_ E 134* 39,16´) zum Übernachten. Das Thermometer zeigte über 42 Grad C. Am nächsten Morgen war erstmal Reparatur angesagt. Ein Balg der Luftfederung war defekt.
Finke ist eine Aborigine Stadt. Im Pink-Roadhouse rieten sie uns, dort nicht zu Übernachten. Die Szenerie dort wirkte etwas gewöhnungsbedürftig.
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In Finke machten wir nur einen kurzen Tankstopp. Auf den nächsten 120 Km bot die Piste so ziemlich alles, vor allem Wellblechrillen, weicher Sand, Engstellen, an denen die Wasserfluten die Ränder der Piste weggespült hatten und ... an einer sandigen Engstelle stand mittendrin ein Pkw - verlassen, nicht weitergekommen. Wir kamen gerade noch so vorbei. Es stehen übrigens oft verlassene, teilweise abgefackelte Pkws am Wegesrand oder im Gelände, wo wir uns öfters fragen mussten, wie die in diesem tiefen Sand bis da überhaupt gekommen sind.

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In Bundooma, dem höchsten Punkt der alten Eisenbahnstrecke, machten wir Mittagspause. Auf der Weiterfahrt standen wir plötzlich vor einem geschlossenen Gate, mit dem Hinweis - Danger -,super. Auf einer kleinen Piste, am Zaun entlang, kamen wir dann doch noch nach Maryvale, auf die angesagte gute Piste.
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Auf Grund der starken Regenfälle war die Piste hier teilweise sehr stark ausgewaschen bzw. noch überschwemmt, so dass wir einige Umleitungen fahren mussten. Jetzt war uns auch klar, warum die Route auf der Eisenbahntrasse gesperrt war.

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Gegen 17:00 Uhr kamen wir in Alice Springs (S 23* 41,80´_ E 133* 53,0´)bei schönem Wetter an. Hier werden wir uns eine längere Zeit aufhalten.


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